Arbeitnehmer muss einer unbilligen Weisung des Arbeitgebers nicht Folge leisten

Das Bundesarbeitsgericht (BAG) vertritt nun einheitlich die Auffassung, dass ein Arbeitnehmer einer unbilligen Weisung des Arbeitgebers nicht Folge leisten muss.

Bisher war der FĂŒnfte Senat des BAG der Ansicht gewesen, dass Arbeitnehmer grundsĂ€tzlich bis zu einer gerichtlichen KlĂ€rung auch an unbillige Weisungen des Arbeitgebers gebunden seien. Damit war ein Arbeitnehmer, der sich einer Weisung des Arbeitgebers widersetzen wollte, bislang grundsĂ€tzlich gehalten, arbeitsgerichtlich gegen diese Weisung vorzugehen; denn bei einem schlichten Verweigern, die Weisung auszufĂŒhren, drohte ihm schlimmstenfalls eine KĂŒndigung – und zwar selbst dann, wenn die Weisung sich im Nachhinein tatsĂ€chlich als unbillig herausstellte.

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KĂŒndigungsschutzgesetz: Arbeitnehmer hat Anwendbarkeit zu beweisen

Das KĂŒndigungsschutzgesetz (KSchG) schrĂ€nkt die Möglichkeit des Arbeitgebers ein, ordentliche – also fristgerechte – KĂŒndigungen auszusprechen. Es schĂŒtzt Arbeitnehmer in Betrieben mit regelmĂ€ĂŸig mehr als zehn Mitarbeitern.

  • Spricht der Arbeitgeber einem Arbeitnehmer eine ordentliche KĂŒndigung aus, hat der Arbeitnehmer das Überschreiten dieser Schwelle zu beweisen.
  • FĂŒhrt der Arbeitgeber mehrere Standorte mit weniger als zehn Mitarbeitern, kommt es fĂŒr die Berechnung darauf an, ob die Standorte ihre Personal- und Sozialfragen selbstĂ€ndig regeln. Nur wenn dies nicht der Fall ist, sind bei der Berechnung des Schwellenwertes die Mitarbeiter der Standorte zusammenzuzĂ€hlen. So entschied das Bundesarbeitsgericht.

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Erreichen einer Altersgrenze als KĂŒndigungsgrund – Vereinbarung kann in einem Dienstvertrag zulĂ€ssig sein

Im Grundsatz gilt: Ein ArbeitsverhĂ€ltnis darf nicht aufgrund des Alters des Arbeitnehmers oder der Arbeitnehmerin gekĂŒndigt werden. Andernfalls liegt eine Altersdiskriminierung nahe. Dass es von diesem Grundsatz jedoch Ausnahmen geben kann, zeigt eine kĂŒrzlich ergangene Entscheidung des Oberlandesgerichts (OLG) Hamm: Danach kann eine Vereinbarung, die das Erreichen einer festgelegten Altersgrenze als KĂŒndigungsgrund des DienstverhĂ€ltnisses bestimmt, unter bestimmten Voraussetzungen wirksam sein.

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Strafanzeige gegen Arbeitgeber gestellt: Ordentliche KĂŒndigung wirksam

Ein Arbeitnehmer, der gegen seinen Arbeitgeber eine Strafanzeige ohne haltbare Grundlage stellt, verletzt schuldhaft seine RĂŒcksichtnahmepflicht aus § 241 Abs. 2 BGB. Eine ordentliche verhaltensbedingte KĂŒndigung ist daher grundsĂ€tzlich gerechtfertigt.

So hat das Bundesarbeitsgericht entschieden.

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StatusĂ€nderung auf XING zu „Freiberufler“ rechtfertigt keine fristlose KĂŒndigung

Ein Arbeitnehmer, der vor Beendigung des ArbeitsverhĂ€ltnisses seinen Status in einem Karriere-Netzwerk in „Freiberufler“ umĂ€ndert, wirbt noch nicht aktiv fĂŒr eine KonkurrenztĂ€tigkeit. Die StatusĂ€nderung auf XING & Co. allein rechtfertigt daher keine fristlose KĂŒndigung. Dies entschied das Landesarbeitsgericht (LAG) Köln.

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Abmahnung: Das Wichtigste zusammengefasst

„Eine Abmahnung ist nur schriftlich wirksam“

„Nach drei Abmahnungen darf der Arbeitgeber kĂŒndigen“

“Gegen eine Abmahnung ist sofort zu klagen”

Stimmt das denn wirklich?

Abmahnungen haben in der Arbeitswelt eine große Bedeutung. Wer im Umgang mit Abmahnungen sichergehen will, sollte sich auf pauschale Aussagen wie die oben genannten nicht verlassen.

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Der gesetzliche Mindestlohn in der Rechtsprechung

Seit Januar 2015 gilt in Deutschland der gesetzliche Mindestlohn in Höhe von 8,50 Euro. Bis Ende dieses Jahres sind Löhne unter dem gesetzlichen Mindestlohn nur erlaubt, wenn ein entsprechender Tarifvertrag dies vorsieht, der durch Rechtsverordnung fĂŒr allgemeinverbindlich erklĂ€rt wurde. Ab 2017 wird der Mindestlohn auf 8,84 Euro pro Stunde ansteigen.

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Verdeckte ArbeitnehmerĂŒberlassung begrĂŒndet kein ArbeitsverhĂ€ltnis

Die verdeckte ArbeitnehmerĂŒberlassung ist Gegenstand einer neuen Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts:

Wird ein LeiharbeitsverhĂ€ltnis unzutreffender Weise von den Parteien als Werkvertrag bezeichnet, fĂŒhrt dies grundsĂ€tzlich nicht dazu, dass zwischen dem Leiharbeitnehmer und dem entleihenden Betrieb ein ArbeitsverhĂ€ltnis entsteht. Dies gilt nur, wenn das verleihende Unternehmen eine Erlaubnis zur gewerbsmĂ€ĂŸigen Überlassung von ArbeitskrĂ€ften besitzt. So entschied das Bundesarbeitsgericht (Urteil vom 12. Juli 2016 – 9 AZR 352/15).

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